Ein gutes Stück Schweinfurter Einzelhandelsgeschichte
Das Modehaus Ditzel steht für rund 80 Jahre echte Mode-Tradition. Begeben Sie sich mit uns auf Zeitreise durch einen gutes Stück Schweinfurter Einzelhandelsgeschichte ...
Alles beginnt im Jahr 1938. In der Industriestadt Schweinfurt leben zu dieser Zeit schon fast 50.000 Einwohner und die Stadtbevölkerung hat Bedarf an hochwertiger modischer Kleidung. Obwohl es zu jener Zeit wirtschaftlich schwierig ist, in die Selbstständigkeit zu wechseln, wagt der geschäftstüchtige Modeverkäufer Otto Ditzel trotzdem diesen Schritt und eröffnet im Alter von nur 24 Jahren am Markt das Mode-Eck Ditzel; ein Geschäft für Herren- und Knabenbekleidung.
Doch er steht nicht alleine da. Ottos Ehefrau Maria, die zunächst als Sekretärin in der Großindustrie tätig war, führt das Geschäft ab 1939 mit. Ihr Blick für das Passende und die stilvolle Beratung sprechen sich schnell herum – die Mode liegt ihr einfach im Blut. In dunklen Zeiten erweist sich Marias Geschäftseintritt bald noch in weiterer Hinsicht als visionär: Denn Otto Ditzel muss schon bald in den Krieg ziehen und gerät anschließend für vier Jahre in Gefangenschaft. Maria hält währenddessen im Geschäft die Fäden zusammen. Selbst als das Geschäftsgebäude bei einem Luftangriff 1944 zerstört wird, kommt Aufgeben für sie nicht in Frage. Der Verkauf geht kurzerhand im Hinterhaus weiter.
Neubeginn und Damenmode
Das Mode-Eck Ditzel konzentriert sich in den ersten Nachkriegsjahren vor allem auf Berufsbekleidung – nach Mode steht den Menschen in jenen Tagen nicht der Sinn. Doch es geht aufwärts. Otto Ditzel kehrt 1949 aus der Gefangenschaft zurück, nur ein Jahr später erfolgt bereits wegen Geschäftserweiterung der Umzug in die Brückenstraße. Stetiges Wachstum kennzeichnet die folgenden Jahrzehnte. Weitere Familienmitglieder steigen ins Geschäft ein. 1979 nimmt Ditzel das Damenmodegeschäft mit hinzu.
Die dritte Generation
Mit 23 Jahren steigt 1992 die heutige Inhaberin Barbara Ditzel ins Geschäft ein, nachdem sie ein duales Bank-Betriebswirtschaftsstudium absolviert hat. Von ihrem Vater Jörg, der zwischenzeitlich das Geschäft als Alleininhaber übernommen hatte, wird sie in die Besonderheiten des Wareneinkaufs eingeführt. Sie geht fortan gemeinsam mit ihm auf Order und entwickelt so in einer Zeit, die noch nicht von EDV und PC-Kalkulation dominiert wird, das richtige Gespür für Zahlen und Werte in der Welt der Stoffe.
Nach dem Tod ihres Vaters 2001 führt Barbara Ditzel das Modehaus in dritter Generation weiter. Vier Jahre später hat sie die Federführung beim großen Ladenumbau, zu dem ein Teilabriss des bisherigen Geschäftshauses gehört. Der neue Ditzel eröffnet schließlich auf 400 qm Verkaufsfläche. 2013 kann Ditzel Moden 75-jähriges Bestehen feiern. Weitere Umbauarbeiten folgen – passend zur Welt der Mode, die sich immer im Wandel befindet. Unter dem Motto „Pimp my Store“ wird der Wohlfühlfaktor im großzügigen Ladengeschäft konsequent weiterentwickelt. Raumteiler, antike Möbel, neue Stoffe und ein verändertes Farbkonzept rücken die unverwechselbare Ditzel-Atmosphäre ins rechte Licht und machen sie für jeden Besucher sofort erlebbar. Das Modehaus Ditzel hat sich längst zu einer unverwechselbaren Marke in der heimischen Modewelt entwickelt und wird von einer wachsenden Gefolgschaft an treuen Stammkunden auf seinem Weg durch den Zeitgeist begleitet.